Montag, 7. September 2009

COURAGE

Das Wort zum Sonntag vom 19. September 2009,
gesprochen von Monsignore Stephan Wahl, Trier

"... Die Schüler, die in der Ansbacher Schule schnell reagierten, die das Feuer löschten, Hilfe holten - sie hatten diese Courage.

Dominik Brunner hat letzte Woche nicht weggeschaut, als Kinder in der Münchner S-Bahn bedroht wurden. Er hat diesen Mut mit seinem Leben bezahlt, auch weil andere dabei wieder mal wegschauten…
Jetzt verneigen wir uns vor ihm, hoffentlich ohne still und heimlich zu denken: hätte er sich doch nicht eingemischt…"

[... der ganze Text]

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20 Kommentare:

  1. Normalerweise ist das Wort zum Sonntag nicht "mein Fall", in diesem Fall aber ein sehr lobenswerter, tiefgreifender Beitrag!
    Herzlichen Dank dafür, Monsignore!

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  2. Respekt, Monsignore! Danke für die Besonnenheit und Entschiedenheit.

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  3. wow wow wow Das war seit Jahrzehnten mal endlich ein Wort zum Sonntag wie ich es mir schon ewig lange gewünscht hätte. Gratulation Monsignore

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  4. Ich bin in Deutschland geboren und aufgewachsener muslime und fand die rede Herrn Monsignore Stephan Wahl heute abend sehr schön. Die Wahlwerbung danach aber sehr schlecht.

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  5. Das Wort zum Sonntag... ein Relikt? Ich bin noch nicht so alt und würde es wegen der extrem undankbaren Sendezeit wohl nie sehen, käme nun nicht Boxen im Ersten.
    Für mich als Freidenkenden ist es eine sehr sehr gute Sendung, nicht so Christlich, denn damit kann ich nichts mehr anfangen.
    Dafür Gesellschaftlich sehr korrekt und manchmal fast rührend.

    Ich würde mir sehr wünschen um kann nur empfehlen auf einer Videoplattform Das Wort Zum Sonntag regelmäßig hoch zu laden, so würde es mich auch ohne den anschließenden Box-Sport erreichen, da ich zu der Generation gehöre, die mehr im Internet, als am Fernseher ist.

    Klar machen zum ändern!
    Gruß Robin

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  6. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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  7. Guten Abend,
    ich habe selbst einmal eingegriffen, als ein betrunkener Gast in einem Restaurant eine Kellnerin angriff. Kein Mensch sonst hat sich gerührt. Zum Glück ging alles gut aus. Hinterher haben sich Gäste bei mir bedankt. Getan hat keiner was. Ich habe großen espekt vor dem Mann aus München.

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  8. Zivilcourage möglichst immer zu zweit !
    Zu jeder Meldung, jedem Kommentar, auch zu den Ehrungen der Zivilcourage des hoch zu achtenden Opfers, gehört unbedingt der Hinweis, daß man potentiellen Tätern möglichst nicht allein gegenübertreten darf. Man braucht ein oder zwei Begleiter, die Hilfe leisten oder holen können. Das gilt nicht nur für Polizisten, sondern für alle Menschen, die in kritischen Situationen eingreifen. Der Hinweis fehlt zu häufig!

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  9. Herzlichen Dank für die positiven Rückmeldungen.Das gibt Rückenwind.
    Eine Info für Robin: Alle Beiträge sind ab Montags via ARD Mediathek anzuschauen.Einfach in der Woche, wann auch immer unsere Seite Im Ersten besuchen: www.das-erste/wort

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  10. Es wird zu schnell vergessen! Es jährt sich am 11.11.09 zum 3. Mal, als in Horn ein 35jähriger ein Streit geschlichtet hat. Später am Abend traf er wieder auf den Streiter. Dieser schlug ihn mit einer Flasche zu Boden. Er ging nach Hause. Am nächsten Tag war er tod - gestorben an den Verletzungen des Schlages! Es wurde eine Seite im Netz geschaltet- es wurden 17000 Aukleber "Nein zu Gewalt" verteilt. Man sieht nur keine selbst an einem Supermarkt in seinem Heimatort habe ich noch keine Aufkeber gesehen.
    Nachdem in Solingen in der Unteren Werner Str. einHaus brannte, reagierten die Medien. Es gab eine Aktion Flagge zeigen gegen Gewalt.
    Inzwischen gehört Gewalt leider fast zum Alltag - ob es prügelde Schüler um ein Pausenbrot sind, oder ob es die Gewalt in den Familien ist.
    Reaktionen wie "Da sieht man was man davon hat" sind oft anzutreffen. Sagt man dann "Ja wenn DEIN Kind verprügelt wird schaue ich auch weg" sieht man in entsetzte Gesichter!
    Ich denke wir brauche mehr "Menschlichkeit in der Menscheit! Was mus noch geschehen, bevor die Medien mal wieder eine Aktion starten?

    Josef aus Steinheim

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  11. Hallo Herr Wahl, hallo blog-Besucher/innen,

    auch wenn ich nicht religiös orientiert bin und die Sendung eher zufällig gesehen habe, hat sie mich doch bewegt und sogar zu diesem Eintrag veranlasst. Zivilcourage fehlt wirklich an allen Ecken und Enden. Den meisten Menschen ist wirklich fast alles egal, manchmal sogar die eigenen Kinder oder Freunde. Oft treten die Menschen nicht mal für ihre eigenen Interessen ein, was ebenfalls Mut erfordert. Als umso heldenhafter sind die aufopfernden Aktionen der Weißen Rose zu bewerten. Hoffentlich hat Ihre Rede etwas bewirkt und einige Menschen aufgerüttelt.

    Schlimm finde ich aber, dass direkt im Anschluss Wahlwerbung von einer Rechtsaußen-Partei ("Christliche Mitte") gesendet wurde, die weder etwas mit "Mitte" noch mit "Christlich" zu tun haben. Diese Leute sind menschenverachtend. Gerade heute, wo immer mehr rassistische und faschistische Tendenzen zu erkennen sind, brauchen wir wieder mehr Menschen vom Schlage Graf oder Scholl.

    Liebe Grüße

    Jörg (leider fehlt mir derzeit ebenfalls der Mut - das war schon mal anders)

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  12. Die Geschichte aus Horn bewegt mich. Mir ist sie neu.Es gibt soviele, die man vergisst, ob wohl genau das Gegenteil wichtig wäre. Josef aus Steinheim hat Recht mit seinem Appell und Jörg's Kritik an der Wahlwerbung kann ich verstehen..

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  13. Solche Geschichten, wie die mit der Hilfe für die Kellnerin meinte ich mit: "...Unglück, daß nicht bekannt wurde, weil es durch mutiges Handeln eben nicht passierte..."

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  14. Jörg:
    "Den meisten Menschen ist wirklich fast alles egal, manchmal sogar die eigenen Kinder oder Freunde." Da bin ich aber hoffnungsvoller: Dass ein paar Leute die eigenen Kinder... missachten oder egal finden, stimmt wohl - aber "die meisten"?
    Und das wäre ja wirklich schön:
    "Oft treten die Menschen nicht mal für ihre eigenen Interessen ein"... . aber denken Sie mal an die WeltFinanzkrise und ihre Ursache: allzu viele, die nur die eigenen Interessen verfolgen und durchsetzen.

    altfried

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  15. Wir leben in einer Gesellschaft, in der ein Bankräuber für Jahre ins Gefängnis gehen muß. Jemand der einen Menschen durch eine Gewalttat bleibend verletzt, meist mit einer Bewährungsstrafe davon kommt. Geld ist in unserer Gesellschaft wichtig und wird geschützt. Die Würde und Unverletztheit des Menschen ist zweitrangig.
    Es ist nicht sinnvoll in einer Gesellschaft, die Intensivtäter laufen läßt und einem mutigen Mann durch mangelnden Polizieeinsatz in Stich läßt bei Gewalttaten Zivilcourage zu zeigen. Die Opferentschädigung ist zudem erbärmlich.
    Es gibt nur einen Grund nicht weg zu schauen: Die Verantwortung Gott gegenüber.Nach den Maßstäben unserer Gesellschaft ist Zivilcourage unklug und gefährlich.

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  16. Ich habe den sehr berührende Worte von Stephan Wahl ganz zufällig gehört.Mir kamen die Tränen bei seinen Worten.
    Zwei Gedanken von mir möchte ich hinzufügen:
    1.Es muss klar sein, dass mann auch als Atheist ein sehr guter Mensch sein kann, aber als tief Gläubiger vielleicht viel Unrecht an Menschen tun kann!
    (Siehe in der Politik, die sich auch noch "Christlich" nennen!
    2.Einflussreiche Menschen, wie Herr Stephan Wahl, könnte vielleicht Einfluss darauf üben, dass Im Fernsehen weniger Tierfilme oder Soaps gezeigt werden, dafür aber mehr Sendungen, zu:
    Was macht Menschen gewlttätig?
    Vielleicht, dass sie als Kinder nie ernst genommen wurden, weil die Eltern viel zu sehr mit Ihrer eigenen seelischen Problematik oder/und finanzieller Not beschäftigt waren???

    Ich sehe auf der Strasse zahllose ungeduldige Mütter, die sofort sauer sind, wenn Ihr Kind mal ein Bedürfniss äussert!
    Diese Kinder werden irgendwann 16, 17. 18 Jahre alt...und Ihren Frust reagieren Sie dann an anderen ab.
    Nicht an den Verursachern.
    Bücher von Alice Miller, der schweizer Psychotherapeitin, sagen dazu alles was hier zu lang wäre.

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  17. KNA meldet heute:
    Erfurt (KNA) Als "Märtyrer der Zivilcourage" hat der Erfurter Bischof Joachim Wanke den zu Tode geprügelten Dominik Brunner bezeichnet. Man solle sich dessen Namen merken, sagte Wanke am Sonntag in Erfurt. Brunner verdiene "unser aller Achtung". Wörtlich fügte der Bischof hinzu: "Solche Menschen gibt es unter uns - gottlob."

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  18. Sehr geehrter Herr Wahl,
    auch ich war und bin von Ihren deutlichen, mutigen und hoffnungsvollen Worten sehr bewegt und berühert!!

    DANKE DAFÜR !

    Selten hat mich "Das Wort zum Sonntag" so tief im Herzen erreicht!

    Das ist Ihnen in sehr glaubhafter Weise gelungen.-

    Besonders schön, dass sie Ihre abschließenden Worte einem Gebet gleich formulieren:

    "Ihm und allen Mutigen dieser Welt, gelten mein Respekt und mein Gebet. Und auch den vielen mit Courage von denen niemand weiß.
    Unglück, dass nicht bekannt wurde, weil es durch mutiges Handeln eben nicht passierte"...

    Gruß + Segen Ihnen
    Barbara Dörfel

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  19. Danke für Ihre Ausführungen.
    Mir sind mittlerweile auch 3 Fälle bekannt bei denen Jugendliche(die ich persönlich kenne) von anderen Jugendlichen angegriffen wurden. Bei einem Vorfall der Nachmittags in der Nähe eines Bahnhofes stattfand, sind 2 Mädchen weggelaufen und haben einen jungen Mann um Hilfe gebeten, der ihnen antwortete, sie sollten sich selber helfen.
    Ich habe das Thema dann mal unter Arbeitskollegen zur Sprache gebracht und die meisten(waren alles Frauen) meinten,das sie sich auch nicht trauen würden persönlich einzugreifen - aber sie waren teilweise bereit die Polizei telefonisch zu verständigen.
    Mir wurde bei den Gesprächen aber auch bewusst, wie unsicher die einzelnen waren. Keiner wusste eigentlich so richtig wie er helfen könnte.
    Wenn man in der Richtung mal etwas veröffentlichen könnte...

    Es käme bestimmt späteren Opfern zu gute.

    Gertrud

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